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Côte de Nuits
Chambertin Chambertin Clos de Bèze Chapelle-Chambertin Charmes-Chambertin Clos de Vougeot
Pinot Noir
Armand Heitz Domaine Armand Rousseau Domaine Comte Georges de Vogüé Domaine Dugat-Py Domaine Ponsot
Tesdorpf Robert Parker Jancis Robinson James Suckling
2022 2021 2020 2019 2018
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
später verfügbar verfügbar

Wein aus Cote de Nuits

Die Côte de Nuits ist der nördliche Teil der Côte d’Ôr in Burgund. Dort findet man 22 der 23 Grands Crus mit Pinot Noir und weltberühmte Appellationen wie Clos de Vougeot, Gevrey-Chambertin oder Vosne-Romanée.

 

Während an der Côte de Beaune weiße und rote Reben je nach Ortschaft eher gleichberechtigt nebeneinanderstehen, die größten Weine aber vor allem aus Chardonnay erzeugt werden, ist die Côte de Nuits geprägt von Pinot Noir. Mit rund 1.600 Hektar ist sie nur halb so groß wie die Côte de Beaune, aber die Namen der Ortschaften, die sich wie an einer Perlenschnur von den Vororten Dijons über das namensgebende Nuits-Saint-Georges bis zum Übergang in die Côte de Beaune reihen, sprechen für sich, ebenso die Tatsache, dass 22 der 23 Grands Crus mit Pinot Noir an der Côte de Nuits liegen und der einzige rote Grand Cru der Côte de Beaune, nämlich Corton, an der Grenze liegt.

Weshalb vor allem Pinot Noir?

Im Gegensatz zur Côte de Beaune, die vor allem von mergeligen Böden geprägt ist, hat man an der Côte de Nuits kalkreiche Böden aus dem mittleren Jura. Die Hänge, in denen die Reben wurzeln, ziehen sich dabei nur sanft die Hügel hoch, hinter denen man die Hautes-Côtes de Nuits findet. Die Weinberge erheben sich rund 110 Meter über die angrenzenden Dörfer, die selber auf rund 220 Metern Meereshöhe liegen. Die besten Lagen befinden sich meist »mi-pente«, in der Mitte des Hanges, wo die geologischen Formationen normalerweise am komplexesten sind und die Sonneneinstrahlung perfekt ist. Die Weingärten sind meist nach Süden ausgerichtet, was über Jahrhunderte optimal war. Mit dem Klimawandel holen aber die eher schattig gelegenen Weinberge und die der Hautes-Côtes auf, die auf bis zu 400 Metern Höhe zu finden sind. In den oberen Schichten findet man meist Böden aus dem Callovium mit mergeligem Kalkstein, in der mittleren Schicht Böden aus dem Bathonium mit dolomitischem Kalkstein, weißem Oolith und Comblanchien, in der unteren Schicht Böden aus dem Bajocium wie im eigentlichen Jura. Je nach Lage der Weinberge wechseln die geologischen Schichten schnell, weshalb es eine große Zahl einzelner kleiner Lagen gibt, die in Burgund »Climats« genannt werden.

Marsannay

Die Appellation Marsannay hat den schwierigsten Stand an der gesamten Côte de Nuits, nicht weil die Qualität der Weine zu diskutieren wäre – ganz im Gegenteil. Die Appellation droht vielmehr von den Außenbezirken Dijons vereinnahmt zu werden. Daher hat man 2019 einige Hektar von außerhalb der Appellation mit hinzugefügt. Was die Weine angeht, so gibt es die Marsannay AOP mit 368 Hektar Rouge und Blanc. Ein Alleinstellungsmerkmal in Burgund hat die Rosé-Appellation Marsannay-Rosé AOP mit rund 100 Hektar. Es gibt sehr gute Pinot-Noir-Lagen mit hervorragenden Ergebnissen. Der Marsannay Rosé kann eine große positive Überraschung sein und ist sicher spannender als die meisten Weißweine der Appellation – auch wenn es ein paar hervorragende Aligoté-Erzeuger gibt. Der Rosé wird im Holz ausgebaut und ist ein sehr guter Essensbegleiter. Die Böden sind kalkig im Untergrund, besitzen aber viel alluviales Schwemmland im Oberboden, was dem Rosé zugutekommt.

Fixin

Das Örtchen Fixin mit seinen 103 Hektar Village und 22 Hektar Premier Cru ist der zweite Ort der Côte dijonnaise. Er bildet den Übergang von den alluvialen Böden zu den typischen Gesteinen von Gevrey-Chambertin. Lediglich die Ausrichtung der Lagen an den kleineren Hügeln ist nicht ganz so optimal wie in Gevrey. Wer eine Gevrey-Chambertin-Stilistik sucht, aber nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, ist mit Weinen aus Fixin, vor allem aus dem Clos du Chapitre und dem Clos de la Perrière, sehr gut beraten. Der Anbau von weißen Sorten findet nur auf wenigen Hektar statt.

Gevrey-Chambertin

In dieser Ortschaft findet man die ersten Grands Crus mit insgesamt 87 Hektar Fläche. Es sind der Chambertin, der Chambertin-Clos de Bèze, Chapelle-Chambertin, Charmes-Chambertin, Mazoyes-Chambertin, Griotte-Chambertin, Latricières-Chambertin, Mazis-Chambertin und Ruchottes-Chambertin. Dazu kommen 86 Hektar Premier Cru und 360 Hektar Village. Der Weinbau geht hier auf das Römische Reich zurück. Die Siedlung hieß damals Gibriacum, und tatsächlich hat man 2009 die Reste eines gallo-römischen Weinbergs gefunden. Die Weine aus Gevrey-Chambertin gehören zu den festen, dunklen und erdigen Weinen, die traditionell vor allem zu Wild- und Pilzgerichten gereicht werden. Man findet hier Noten von Veilchen, Rosen, Walderdbeeren und Brombeeren, aber ohne die Süße der Beeren. Die Weine bieten Kraft und Komplexität mit viel Volumen, Struktur und Tannin. Sie sind Burgunder, die gelagert werden sollten.

Morey-Saint-Denis

Die Appellation liegt zwischen Gevrey-Chambertin und Chambolle-Musigny. Beide Nachbarn sind viel früher berühmt geworden, weshalb nicht wenige Winzer ihre Weine entweder als Gevreys oder Chambolles verkauft haben. Heute ist das anders, und die Winzer des Ortes, Les Loups de Morey genannt, haben genügend Selbstvertrauen, um ihre hervorragenden Weine selber zu vermarkten. Es gibt 64 Hektar Village, 44 Hektar Premier Cru und 40 Hektar Grand Cru mit Climats wie Clos de Lambrays, Clos de la Roche, Clos Saint-Denis und Clos de Tart. Von der gesamten Fläche stehen auf nicht einmal sechs Hektar weiße Reben. Die Crus des Ortes werden immer mit jenen der Nachbarn verglichen, und die Winzer des Ortes würden es so formulieren: Die Weine besitzen mehr Eleganz als jene aus Gevrey und mehr Struktur als jene aus Chambolle – oder umgekehrt, nicht ganz so elegant wie jene aus Chambolle, nicht ganz so viel Struktur wie jene aus Gevrey. Wahre In-Betweener also …

Chambolle-Musigny

Vielen gelten die Weine aus Chambolle-Musigny als der Inbegriff roter Côte d’Ôr. Die Frucht erinnert ein wenig an Weine aus Beaune. Struktur, Intensität, Eleganz und Dichte aber sind typisch Côte de Nuits. In der Ortschaft gibt es gerade einmal 20 Winzer, eine verschworene Gemeinschaft, die sich die 93 Hektar Village, 61 Hektar Premier Cru und 26 Hektar Grand Cru teilt. Die Grands Crus heißen Musigny oder Les Bonnes Mares. In der Appellation wird ausschließlich Pinot Noir angebaut.

Vougeot

Das Örtchen Vougeot ist zum einen bekannt für seinen Grand Cru Clos de Vougeot und zum anderen für die Geschichte, die damit zusammenhängt. Und diese Geschichte begann mit der Gründung der Abtei von Cîteaux im Jahr 1098, die schnell eine der prägenden Abteien für den Weinbau in Burgund wurde. Ab dem frühen 12. Jahrhundert erwarben die Mönche Land bei Vougeot oder erhielten es durch Schenkungen. Der Name Vougeot stammt von dem Bach Vouge, der durch die Appellation und ebenso durch Cîteaux fließt. Im 12. oder 13. Jahrhundert wurde der Besitz mit einer Mauer umfasst, weshalb er Clos de Vougeot heißt. Die Zisterzienser-Mönche haben im Clos de Vougeot Experimente mit Rebsorten für ihre Weinberge durchgeführt, worauf die heutige optimale Auswahl basiert. Inmitten der Weinberge gab es einen Getreidespeicher, der im 16. Jahrhundert zu einem Schloss umgebaut wurde. Der Clos umfasst heute knapp 51 Hektar und ist der größte Grand Cru in Burgund. Das ist auch sein Problem; denn die 51 Hektar weisen keineswegs eine gleichbleibende Qualität auf. Der Clos fällt von 255 auf 240 Meter sanft ab und besitzt unterschiedliche Bodenformationen von kiesigen Böden auf Bajocium-Kalk über flache Braunböden auf Kalksteinschotter bis hin zu tiefen Braunböden auf Mergel mit viel Ton und Schluff. Insgesamt gibt es über 60 Besitzer, die zwischen 5,48 und 0,14 Hektar besitzen. Neben dem Grand Cru gibt es zwölf Hektar Premier Cru und drei Hektar Village.

Vosne-Romanée und Flagey-Echézeaux

In den beiden Weilern Vosne-Romanée und Flagey-Echézeaux liegen die wohl berühmtesten Grands Crus Burgunds. Einige von ihnen sind mit der ikonischen Domaine de la Romanée-Conti verbunden und befinden sich als Monopollagen in deren Alleinbesitz. Das sind La Romanée-Conti und La Tâche. Dazu kommen die Grands Crus La Grande Rue (im Alleinbesitz der Domaine Lamarche), Richebourg (verteilt auf elf Domaines), La Romanée (im Alleinbesitz der Domaine du Comte Liger-Belair), Romanée-Saint-Vivant sowie Echézeaux mit elf Einzellagen, sogenannten Lieu-dits. Die Weine der Grands Crus gehören zum Rarsten und Teuersten, was die Weinwelt zu bieten hat, weil viele der Weine auch zum Besten gehören, was es an Pinot Noir gibt. Es sind Weine, die die ganze Subtilität, das Raffinement, die Komplexität und Finesse eines burgundischen Pinot Noir zum Ausdruck bringen können, klare und kräftige Weine, delikat und sinnlich. Neben den 73 Hektar Grand Cru gibt es in Vosne-Romanée 57 Hektar Premier Cru und 99 Hektar Village.

Nuits-Saint-Georges

Es ist ein wenig erstaunlich, dass die gesamte Côte nach Nuits-Saint-Georges benannt ist, obwohl es ausgerechnet hier keine Grands Crus gibt. Aber früher war Dijon etwas weiter von den Weinbergen entfernt und Nuits-Saint-George das größere Städtchen an der Côte. Es gibt 38 Premier Cru, verteilt auf 147 Hektar, sowie 178 Hektar Village. Lediglich zehn Hektar sind weißen Sorten vorbehalten. Grundsätzlich gibt es drei Bereiche mit unterschiedlichen Charakteristika. Die Weine aus dem Norden entstehen in der Nähe zu Vosne-Romanée und sind stilistisch oft ähnlich fein und delikat. Fast alle Weinberge tragen »Aux« im Namen, die südlich von Nuits gelegenen hingegen »Les«. Ihre Weine sind kraftvoller und besitzen mehr Volumen. Dann gibt es noch eine Handvoll Weinberge bei der Ortschaft Premeaux-Prissey, die etwas leichter wirken, aber ähnlich viel Volumen besitzen.

Côte de Nuits-Villages

Die Weinberge der Côte de Nuits-Villages erstrecken sich nicht etwa über die gesamte Côte de Nuits, sondern befinden sich am nördlichen und südlichen Ende. Es sind 40 Hektar Weinberge in Brochon bei Fixin und Marsannay im Norden sowie 56 Hektar im südlichen Comblanchien, 88 Hektar in Corgoloin und 12 Hektar in Premeaux-Prissey. Lediglich zehn Hektar sind mit Chardonnay bestockt.

Hautes-Côtes de Nuits

Diese Appellation erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance, und das obwohl sie fast zu verschwinden drohte. Es war über lange Zeit einträglicher, Johannisbeeren für Crème de Cassis anzubauen als Reben. Doch mit dem Klimawandel werden Weinberge, die auf 300 bis 400 Metern liegen, zunehmend interessanter. Früher gab es dort noch größere Mengen Gamay, heute sind es auf 617 Hektar Pinot Noir und auf 148 Hektar Chardonnay mit einigen Einsprengseln Aligoté und Gamay. Die Bourgogne Hautes Côtes de Nuits sind heute wieder als charaktervolle Weine bekannt mit festem Körper und klarer Frucht. Insgesamt gehören 20 Kommunen zu dieser Appellation.